Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)

In Österreich leiden rund 200.000 bis 250.000 Menschen an Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) und die Erkrankung stellt damit eine der häufigsten chronisch entzündlichen Hauterkrankungen dar, die in jedem Alter auftreten kann. Die Ursachen der Schuppenflechte sind ungeklärt. Die Wissenschaft geht von einer Mischung aus genetischer Veranlagung und Fehlregulation des Immunsystems aus, die zu einer beschleunigten Hauterneuerung mit der Folge einer (sichtbaren) Schuppenbildung führt.

Die Behandlung der Psoriasis hängt einerseits davon ab, wie schwer die Erkrankung ausgeprägt ist, andererseits spielt in der Therapieentscheidung auch Ihre individuelle Lebensqualität, die bei uns routinemässig mittels eines speziellen Fragebogens (DLQI) erhoben wird, eine wesentliche Rolle. Während bei leichtem Verlauf Kortison- und Vitamin-D3-Präparate in Form von Salben, Cremes oder Lotionen eingesetzt werden, ist bei stärkerer Ausprägung eine Lichttherapie oder medikamentöse Therapie durch Einnahme von Tabletten, die das Immunsystem in die richtige Balance bringen, zu empfehlen. Hierzu zählen Medikamente wie Methotrexat, Fumarsäure oder seltener Retinoide und Ciclosporin. Sollten auch diese Medikamente wirkungslos sein, Nebenwirkungen verursachen oder bei Ihnen aufgrund von Gegenanzeigen nicht zum Einsatz kommen, stehen seit einigen Jahren moderne Medikamente (sogenannte Biologika) zur Verfügung, die den Erkrankungsprozess gezielt durch Hemmung von entzündungsfördernden Botenstoffen reduzieren können. Die zum heutigen Zeitpunkt zugelassenen Präparate blockieren die Botenstoffe TNF-alpha, Interleukin-17 und Interleukin-23. Das therapeutische Spektrum wird durch ein weiteres gezielt in das Entzündungsgeschehen eingreifendes Medikament – den Phosphodiesterase-4-Hemmer Apremilast – erweitert.

Besonders schwerwiegend ist die Psoriasis im Falle einer begleitenden Gelenkbeteiligung, die als sogenannte Psoriasisarthritis (PsA) bezeichnet wird. Ungefähr 50.000 Menschen sind in Österreich von dieser Form einer Rheuma-Erkrankung betroffen. Ohne Behandlung besteht die Gefahr einer vollständigen Zerstörung der betroffenen Gelenke. Da nur die Kenntnis der vielen Facetten dieser Erkrankung eine korrekte Diagnosestellung und entsprechende medikamentöse Therapieeinstellung zulässt ist eine interdisziplinäre intensive Auseinandersetzung der Fachrichtungen Dermatologie und Rheumatologie essentiell. Dies ist mit unserer interdisziplinären Sprechstunde (Haut & Gelenke) am EZW zu 100% gewährleistet.