Neurodermitis (atopisches Ekzem)

Die Neigung eines Kindes betroffener Eltern(-teile) eine atopische Erkrankung wie die Neurodermitis zu entwickeln, liegt bei rund 50 Prozent. Sind beide Elternteile betroffen steigt die Wahrscheinlichkeit sogar auf 75 Prozent. Entgegen der gängigen Annahme, dass sich diese Art von Erkrankung bereits im Kindesalter zeigen muss, finden sich erste Krankheitszeichen durchaus erst im Erwachsenenalter oder bei Senioren.

 

Auch die Erscheinungsform der Erkrankung kann variieren. Neben dem klassischen Bild mit Ekzemen der Ellen- und Kniebeugen sowie des Gesichtes, finden sich Varianten mit nahezu ausschließlicher Beteiligung der Hände und/oder der Füße.

Bei der fast immer vorliegenden trockenen Haut des Atopiepatienten ist das wichtigste Therapieprinzip eine konsequent mehrfach täglich durchzuführende Rückfettung der Haut, z.B. mit Urea- oder Tanninhaltigen Salben und Cremes. Einen stark austrocknenden Effekt auf die Haut besitzt Wasser. Umso wichtiger ist die Rückfettung nach dem Baden/Duschen oder dem Händewaschen. Da die Haut mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verliert Feuchtigkeit zu speichern, ist dies bei alten Patienten umso wichtiger.

Zur Therapie des akuten Schubes einer Neurodermitis dient an erster Stelle der kurzfristige (weil nebenwirkungsarme) Einsatz von Kortisonpräparaten. Zur Stabilisierung des Befundes stehen seit einigen Jahren immunmodulierende Salben (Calcineurin- Inhibitoren) zur Verfügung, welche ohne die Nebenwirkungen einer langfristigen Kortisontherapie durchführbar sind.

Daneben finden sich bei Patienten mit atopischen Erkrankungen gehäuft Allergien. Je nach dem persönlichen Befund eines Patienten ist es das Ziel, krankheitsverschlechternde Allergene zu bestimmen und Möglichkeiten zur Vermeidung zu erarbeiten, bzw. eine spezielle allergologische Behandlung (spezifische Immuntherapie) einzuleiten.

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