- Die Oberhaut (Epidermis): Sie schirmt den Körper direkt an der Oberfläche vor äußeren Einflüssen ab, z.B. an den Handflächen und Fußsohlen als Hornhaut.
- Die Lederhaut (Corium), mit Schweißdrüsen, Haarwurzeln und Gefäßen. Sie ernährt die Oberhaut und verleiht Stabilität.
- Die Unterhaut (Subcutis): Sie setzt sich neben Nerven und Blutgefäßen aus Fettgewebe zusammen, das als Energiespeicher dient.
Woraus besteht die Haut?
Warum ist die Haut ein Organ?
Als Organ bezeichnet man einen Körperteil dann, wenn er aus verschiedenen Zellen und Geweben besteht und eine oder mehrere Aufgaben erfüllt. Mit einer Fläche von eineinhalb bis zwei Quadratmetern ist die Haut das größte Sinnesorgan des menschlichen Körpers. Sie macht rund ein Sechstel des Körpergewichtes aus.
Welche Funktionen hat die Haut?
Ihre Hauptaufgaben sind:
- Schutzfunktion (v.a. vor Sonnenstrahlen, Unterkühlung, Krankheitserregern)
- Sinnesorgan (Fühlen mit Tast-, Wärme- und Kälterezeptoren)
- Temperatur- und Feuchtigkeitsregler (über Ausweiten und Zusammenziehen der Blutgefäße: Schwitzen, Gänsehaut)
- Stimmungsanzeiger (die Haut als Spiegel der Seele): z. B. Rotwerden, Angstschweiß, Stresspickel etc.
Welche Hauttypen gibt es?
Normale Haut: Sie ist glatt, der Feuchtigkeitshaushalt ausgeglichen.
Trockene Haut: Sie spannt, rötet sich leicht, schuppt, juckt, ihr Feuchtigkeitshaushalt ist irritiert.
Fettige Haut: Die Talgdrüsen bilden einen Überschuss an Fetten (Lipide). Meist ist sie großporig und neigt zu Pickeln.
Gemischte Haut: Sie weist trockene (Wangen) und fettige Hautareale (Stirn, Nase, und Kinn) auf.
Sensible Haut: Hautreizungen und allergische Reaktionen sind häufig. Die Produktion der Hautfette (für Elastizität, Abwehr von Keimen) ist gestört.
Wie beuge ich frühzeitiger Hautalterung vor?
Die Hautalterung wird durch verschiedene innere und äußerliche Faktoren beeinflusst. Bis zu 80 Prozent aller sichtbaren Hautalterungsprozesse, so die Schätzung von Experten, sind die Folge von zu viel UV-Strahlung. Aber auch Nikotinkonsum, mangelnde Pflege, Schlafmangel, Umweltverschmutzung und unausgewogene Ernährung sind daran beteiligt.
Wie minimiere ich das Hautkrebsrisiko?
Zur Vorbeugung von Hautkrebs sollte intensive UV-Exposition der Haut, insbesondere Sonnenbrände, vermieden werden. Auch der Exposition in der Mittagssonne (zwischen 11.00-16.00 Uhr) sollte man ausweichen. Ungeschützte Hautstellen sollten vor der Sonnenexposition mit Sonnenschutz mit adäquatem Lichtschutzfaktor (LSF) eingecremt werden. Regelmäßige (Selbst-)Kontrolle ist wichtig, denn es gilt: Je früher Hautkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Wie hoch sollte effektiver Sonnenschutz sein?
Der beste Schutz vor UV-Strahlung ist Kleidung. Bei Sonnenschutzmitteln gilt: Je heller der Hauttyp, desto geringer die Eigenschutzzeit der Haut und desto höher muss der Lichtschutzfaktor des UV-Schutzes sein. Um den auf dem Produkt angegebenen Lichtschutzfaktor (LSF) zu erreichen, müssen bei Erwachsenen für den gesamten Körper ca. 30–40 ml Lotion verwendet werden.
Wieso sollte man Muttermale regelmäßig kontrollieren lassen?
Muttermale sind meist gutartig, doch aus einigen Muttermalen kann Hautkrebs entstehen. Ein höheres Risiko haben Menschen mit sehr vielen (mehr als 40) oder unregelmäßig geformten Muttermalen. Durch hormonelle Einflüsse können sich während der Schwangerschaft vermehrt Muttermale bilden. Sobald sich Größe, Form oder Farbe verändern, sollte man sofort zum Hautarzt. Generell sollte man die Muttermale regelmäßig (1x/ Jahr) kontrollieren lassen.
Wieso sollte man bereits bei Kindern zum richtigen Sonnenschutz greifen?
Prinzipiell gilt: Säuglinge und Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Ihre Haut bildet nicht genügend vom Schutzpigment Melanin (das die Haut bräunt). Generell ist Kinderhaut viel empfindlicher und verlangt nach einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF) wie LSF 50 und 50+. Wichtig: Ohren, Hände, Füße und Nacken nicht vergessen und das Einschmieren regelmäßig wiederholen.
Was soll ich tun, wenn ein Muttermal größer wird?
Grundsätzlich gilt bei der Kontrolle der Muttermale die sogenannte ABCD-Regel: Asymmetrie, Begrenzung, Colorit und Durchmesser. Um beobachten zu können, ob sich diese Kriterien verändern, sollte man seine Muttermale regelmäßig selbst beobachten, bzw. (1x/ Jahr) beim Dermatologen kontrollieren lassen. Wer einer Risikogruppe angehört, sollte die Haut einmal pro Monat genau untersuchen, das gilt auch für die Kopfhaut.
Was soll ich tun, wenn ein Muttermal blutet?
Gerade an Hautstellen, die häufig rasiert oder beansprucht werden werden, kommt es leicht zu Verletzungen. Ein blutendes Muttermal ist meistens harmlos. Die Stelle am besten mit klarem Wasser reinigen und mit einem Pflaster versorgen. Passiert das öfters, sollte man mit seinem Hautarzt über die Möglichkeit einer Entfernung des Muttermals sprechen. Auf jeden Fall sollte ein plötzlich (ohne erkennbare Ursache) blutendes Muttermal vom Hautarzt untersucht werden.
Sind Warzen ansteckend?
Warzen werden von Viren hervorgerufen. Sie sind ansteckend und sollten behandelt werden. Je nach Warzentyp gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Insgesamt kennt man mehr als 100 Virenarten, die Warzen am gesamten Körper verursachen können.
Wie kann man mit Botox übermäßiges Schwitzen stoppen?
Botox kann die Impulsübertragung von den Nervenfasern auf die Schweißdrüsen hemmen, so wird weniger Schweiß produziert. Dafür wird auf der Hautstelle (v. a. Achselhöhle, Handflächen, Fußsohle) etwa alle eineinhalb Zentimeter mit einer feinen Nadel Botox injiziert. Nach sieben bis zehn Tagen stellt sich die volle Wirkung ein. Nach ca. einem Jahr lässt die Wirkung wieder nach.
Was ist eine Autoimmunerkrankung?
Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem des Körpers gegen eigene Zellen und Gewebe. Warum es zu einer Autoimmunerkrankung kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Oft besteht eine genetische Veranlagung, die u.a. durch Umweltfaktoren, Stress und andere Einflüsse verstärkt werden kann.
Was sind Kollagenosen?
Kollagenosen nennt man seltene Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem Teile körpereigener Bindegewebstrukturen als fremd wahrnimmt und dagegen Antikörper bildet. Zu den Kollagenosen zählen u.a. der Lupus erythematodes, das Sjögren-Syndrom, die Dermatomyositis und die systemische Sklerodermie.
Was sind bullöse Hauterkrankungen?
Bei Bullösen bzw. Blasenbildenden Hauterkrankungen lösen sich obere von unteren Schichten in der Haut und Schleimhaut, wodurch sich Blasen bilden. Sie werden auch Bullöse Dermatosen oder Autoimmundermatosen genannt und zählen zu den Autoimmunerkrankungen. Ursache der Störung ist eine Bildung von Antikörpern gegen bestimmte Bestandteile der eigenen Haut. Von anderen Hautkrankheiten sind die blasenbildenden Erkrankungen nicht immer gut abzugrenzen, eine genaue Diagnose ist aber Voraussetzung für eine geeignete Therapien.
Warum können Hauterkrankungen auch mit inneren Organsystemen zusammenhängen?
Bestimmte Hauterkrankungen sind keine reinen Hauterkrankungen, sondern können als sogenannte Systemerkrankungen den gesamten Körper betreffen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Schuppenflechte (Psoriasis), die u.a. mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Gelenksbeschwerden und Diabetes einhergehen kann. Ähnlich richtet sich bei Autoimmunerkrankungen der Haut das Immunsystem gegen körpereigene Zellen und Gewebe.
Was ist ein Lupus erythermatodes?
Der Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte) ist eine meist schubweise verlaufende Autoimmunerkrankung, bei der je Ausprägung Entzündungen an der Haut, den Gelenken, dem Nervensystem und den Organen auftreten. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, tritt familiär gehäuft auf und kann in jedem Alter beginnen. Meistens sind Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Neben der den gesamten Körper betreffenden Form des systemischen Lupus erythematodes (SLE) gibt es weitere Unterformen.
Wie werden mit Kyrotherapie Hauterkrankungen behandelt?
Durch Kryotherapie wird Gewebe mit Kälte gezielt zerstört (auch: Kryochirurgie). Dabei kühlt der Hautarzt unerwünschte Hautveränderungen mit flüssigem Stickstoff (-195 °C) so stark ab, dass das Gewebe durch die Vereisung abstirbt und verschwindet. Das Verfahren ist gut bei übermäßigem Wachstum von Narben (Keloide) geeignet, wird aber auch bei Warzen, gutartigen Pigmentflecken und bestimmten Krebsformen der Haut eingesetzt.
Was ist der Unterschied zwischen Neurodermitis und Psoriasis?
In beiden Fällen handelt es sich um chronisch entzündliche Hauterkrankungen. Sie haben gemein, dass sie familiär gehäuft auftreten, also „vererbt“ werden können. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist, dass die Schuppenflechte keine allergische Komponente hat, und die schuppenden, geröteten Hautstellen meist nicht jucken.
Was kann ich gegen Gelenkbeschwerden tun, wenn ich Schuppenflechte habe?
Chronisch entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte) können als sogenannte Systemerkrankungen den gesamten Körper betreffen. Bei ca. jedem 5. Betroffenen treten Entzündungen der Gelenke auf (Psoriasisarthritis). Eine rechtzeitige Behandlung und Diagnose kann das rasche Voranschreiten der Erkrankung und mögliche Gelenkschäden verhindern. Psoriasisarthritis ist nicht heilbar, jedoch mit modernen Medikamenten gut behandelbar.
Wie hängen Hauterkrankungen und Gelenke zusammen?
Treten Hautveränderungen und Gelenkschmerzen gleichzeitig auf, lässt dies in manchen Fällen auf eine sogenannte Systemerkrankung schließen. Medizinisch wird das gemeinsame Auftreten von Haut- und Gelenkerscheinungen als Dermatitis-Arthritis-Syndrom bezeichnet, das bei zahlreichen Erkrankungen vorkommen kann. Zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen (z.B. Psoriasisarthritis, Lupus erythematodes, Schuppenflechte), bei Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Gicht), bakterielle Infektionen (z. B. Borreliose, Syphilis) oder virale Infekte wie Röteln.
Was kann ich bei anhaltendem Juckreiz tun?
Bei länger anhaltendem Juckreiz sollten Sie einen Hautarzt Ihres Vertrauens aufsuchen. Er kann die Ursache des Juckreizes festellen und ihn entsprechend behandeln.
Wozu dienen Talgdrüsen?
Talgdrüsen sind Drüsen in der Lederhaut, die Lipide (Fette) bilden, die als Talg oder Sebum bezeichnet werden. Die meisten Talgdrüsen kommen gemeinsam mit einem Haarbalg als funktionelle Einheit vor. Talg macht die Hautoberfläche und die Haare wasserabweisend und geschmeidig. Er bildet das physiologisch saure Hautmilieu und bildet damit einen Schutz der Haut vor Krankheitserregern.
Wie viel Haarausfall ist normal?
Auf der menschlichen Kopfhaut befinden sich durchschnittlich 100.000 bis 120.00 Haare, der Lebenszyklus eines einzelnen Haares beträgt meist drei bis sieben Jahre. Durch den Haarzyklus fallen täglich 50 bis 100 Haare aus. Bei einer Haarwäsche können bis zu 300 Haare ausfallen, das liegt im normalen Bereich.
Was kann man gegen Haarausfall tun?
Vom krankhaftem Haarausfall (Alopezie) spricht man, wenn über längere Zeit mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Die häufigste Form ist der erblich bedingte Haarausfall bei Männern. Die Behandlung von Haarausfall hängt von Art und Ursache des Haarverlusts ab. So wird etwa eine hormonell-erblich bedingte Alopezie anders therapiert als ein kreisrunder Haarausfall oder ein Haarausfall aufgrund von Nährstoffmangel.
Wie kann ich mich vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhoe, Syphilis oder Feigwarzen schützen?
Den zuverlässigsten Schutz vor einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten bieten Kondome. Sie verhindern beim Geschlechtsverkehr den direkten Kontakt mit den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane und den Austausch von Körperflüssigkeiten. Die Benutzung von Kondomen schließt das Risiko einer Übertragung der Krankheitserreger zwar nicht zu 100 Prozent aus, reduziert aber das Risiko einer Ansteckung auf ein Minimum.